Wann helfen Systemaufstellungen? Eine spannende Frage, vor allem deshalb, weil ich selbst mich in meiner Arbeit immer weiter von den ‚klassischen Aufstellungen‘ wegbewege und viele Anteile auch aus meiner Traumatherapieausbildung mit in die Aufstellungen einbringe. Das heißt, dass ich immer mehr darauf schaue, dass die Menschen mehr Möglichkeiten der Selbstregulation bekommen, eine größere Bandbreite im eigenen Handeln und weniger darauf, was vielleicht bei den Großeltern so war. Und manchmal macht mich ein „zu viel Gestochere im Stammbaum“ auch dahingehend mißtrauisch, ob da nicht ein Schuldiger gesucht wird für die heutige Lebens-Situation.
Und dennoch helfen Systemaufstellungen in vielerlei Hinsicht. In erster Linie erlauben sie eine sehr schnelle Draufsicht auf ein Thema, ein schnelles „Ins Bild setzen“ eines inneren Bildes in ein äußeres. Sie zeigen Dynamiken auf, die vielleicht unserem Kopf, unserer Kognition verborgen geblieben wäre. Und – man kann mit Systemaufstellungen herrlich die eigene Geschichte verändern, indem man sie im Sinne der Skulpturarbeit von Virginia Satir einsetzt: Was hätte man damals, in dieser belastenden Situation oder Zeit denn am meisten gebraucht? Und das dann mit ins Bild holt, als Ressource, damit das Leben gut weiter gehen kann. Dazu eigenen sich Systemaufstellungen hervorragend.