Patchwork-Familien gibt es ja immer mehr und sind an sich nichts Besonderes mehr. Sofern es keine Probleme mit dem Zusammenwachsen der beiden Familienteile gibt. Und meistens gibt es die, die Kinder wissen nicht so richtig, zu wem sie gehören, wer sich um sie kümmert. Und der Drang zum „richtigen, aber fehlenden“ Elternteil ist unbewusst immer vorhanden. Da muss auch keine Heile Welt gespielt werden, das ist einfach so. Viele Paare verwechseln das dann und denken, dass sie nun die neue Familie sind – und bekommen gar nicht die unbewusste Treue zum anderen Elternteil in den Kindern mit.
Ich anerkenne, dass ich nicht dein Vater/deine Mutter bin …
Diese Haltung ist ein guter Einstieg und eine Rückkehr zur Faktenlage. In Familienaufstellungen erlebe ich da auch immer öfters, dass die Kinder rumeiern, genausop wie die Erwachsenen rumeiern und sich nicht trauen das auszusprechen. Und ich erlebe die wohltuende Ruhe, wenn dieser Satz mal draußen ist. Und auf Basis dieser Fakten kann dann damit begonnen werden, zwischen den beiden Erwachsenen verbindliche Absprachen auszuhandeln: Wie wollen wir die Kinder behandeln? Wie stärken wir uns gegenseitig? Wie verhindern wir, dass wir auseinanderdividiert werden?
Dazu gehören auch Gespräche über eventuelle schlechte Gewissen, den beide vielleicht noch gegenüber den vorherigen Partnern haben und die einem kraftvollen Handeln im neuen Familiensetting im Weg stehen.
Wenn die beiden Erwachsenen miteinander und für sich klar sind, dann kehrt nochmals zusätzliche Ruhe ein. So etwas nennt sich dann Entspannung eines Familiensystems…