Die meisten Menschen haben Erwartungen an alles Mögliche: Situationen, andere Menschen, Tiere, das Leben, das Sterben usw. Wobei Erwartungen an sich ja nichts Negatives sind. Ganz im Gegenteil – Erwartungen können auch beflügeln und Kraft für zukünftige Aufgaben verleihen, weil es unserem Gehirn egal ist, ob wir etwas sehen oder nur vorstellen – es werden diesselben Regionen dabei angesprochen. Problematisch wird es meistens nur dann, wenn das, was ich mir erwarte mit Realismus nicht mehr viel zu tun hat. Oder von meiner Umwelt so nicht erfüllt werden will. Dann beginnen viele Menschen ein ganzes Repertoire an Möglichkeiten auszupacken, um doch noch zur Erfüllung ihrer Erwartungen zu kommen – bis hin zu übelster Manipulation. Und beginnen sehr oft, in einer Parallelwelt zu leben, sie sind dann ihre Erwartungen.
Ihre Erwartungen: Reality Check gefällig?
Und auch hier kann es hilfreich sein, immer mal wieder die eigenen Erwartungen gegen unbeteiligte Dritte zu verproben. So eine Art Reality Check. Sei das jetzt in einem Coaching oder bei einer Systemaufstellung mit fremden Menschen, die sich als Stellvertreter zur Verfügung stellen. Damit der eigene Kopf wieder gerade sitzt. Und oftmals erlebe ich gerade in einem solchen Fall eine Systemaufstellung als sehr wirkungsvoll – weil komplett fremde Menschen einem die eigene Realität verkörpern und zeigen. Ohne dass sie von außen in irgendeiner Form beeinflusst worden sind. Deshalb arbeiten wir bei unseren Aufstellungen auch gerne verdeckt, d.h. ohne dass das Thema benannt wird.
Und manchmal, wie am letzten Aufstellungs-Samstag, dann auch nur mit Nummern für die Stellvertreter und nur mit 2 bis 3 Szenen, damit die Dynamik sichtbar ist. Und meistens reicht es ja vollkommen aus, zu sehen, in welche Richtung etwas geht. Damit man selbst weitergehen kann. In der Realität, nach dem Seminar.
A propos Seminar – ich habe einmal im Monat bestimmt noch ein Plätzchen für Sie frei! Ob als Stellvertreter oder mit eigener Herausforderung.