Eine Freundin erzählte mir heute, nachdem ich ihr Familien-Aufsteller in ihrer Gegend empfohlen habe, dass Freunde von ihr wiederum sehr gute Erfahrungen mit einer Familienaufstellung mit Figuren gemacht haben und sie das so jetzt in Einzelarbeit auch versuchen möchte. Diese Freundin will das erste Mal selbst aufstellen.
Da sie stark – wie viele von uns – mit dem Kopf unterwegs ist, viel hinterfragt und auch mit Antworten und Interpretationen auf die kleinen und größeren Katastrophen in ihrem Leben immer eine Erklärung parat hat, habe ich ihr empfohlen, ihre erste Familienaufstellungs-Erfahrung doch mit Menschen als Stellvertreter machen. Warum? Weil es meine Erfahrung ist, dass gerade Menschen, die sehr rational mit ihrer eigenen Geschichte umgehen und viele Erklärungen haben (Manchmal haben wir mehr Erklärungen dafür, warum es nicht klappt als dafür, was wir tun müssten, damit es klappt) bei einer Aufstellung in Einzelarbeit mit Figuren sehr schnell die Ergebnisse hinterfragen und durch das Hinterfragen nicht mehr imstande sind, die Aufstellung „wirken“ zu lassen.
Bei einer Aufstellung mit menschlichen Stellvertretern dagegen muss man wenig erzählen, kann außen sitzen bleiben und ist trotz weniger oder gar keiner Information, mitten in seinem Leben. Und gewinnt so vielleicht spielerisch Vertrauen zur Methode, ohne ständig zu hinterfragen/zu erklären. Und kann dann mit diesem Vertrauen vielleicht in eine zweite Runde gehen, eben dieser Einzelarbeit mit Figuren.
Aber, als Erstkontakt – so meine Erfahrung – eignet sich die traditionelle Herangehensweise besser, wobei das auch – wie immer – sehr stark von den Menschen abhängig ist. Beste Empfehlung: Ausprobieren, was einem gut tut. Aufhören zu lesen, zu denken – einfach ausprobieren….