Gestern in einem kurzen Gespräch: Der junge Mann hat im März seine Mutter durch Krankheit schnell und für ihn viel zu früh verloren. Das erste Weihnachten zu zweit mit dem Vater. Ohne Mutter. Beiden graut es davor. Was tun? Nicht daran denken? Oder das Fest und die Tage bewusst damit umgehen? Es wird auf jeden Fall ein komplett anderes Fest werden, das da in ein paar Wochen vor der Tür steht. Und da das Datum omnipräsent ist und einen in jedem Supermarkt förmlich anspringt, nutzt verdrängen relativ wenig.
Trauer hat ihren Sinn und vergeht dann nach angemessener Zeit, wenn sie nicht ausgeklammert wurde, sondern tief war. Meine Anmerkung dazu war, vielleicht am 24. ein zusätzliches Gedeck aufzutischen. Für die verstorbene Mutter. Und sie so am Weihnachtsabend teilhaben zu lassen. Auch wenn es weh tut. Und ihr dabei zu erzählen, was denn bisher so geschehen ist.
In Dialog treten, anstatt auszugrenzen und wegzudrängen. Und sich dabei auch die eigene Machtlosigkeit eingestehen. Und eingestehen, dass jemand fehlt, den man schmerzlich vermisst. Gerade an solchen Tagen. Meine Erfahrung: Manchmal ist die Angst vor dem Schmerz größer und belastender als der Schmerz selbst, wenn man ihn zulässt.