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Frieden schließen

“Ich möchte mit gewissen Dingen in meinem Leben endlich Frieden schließen” ist ein oft gehörter Wunsch bei mir in den Familienaufstellungen. Was dahinter steckt ist, dass es Ereignisse im Leben gab, die bis heute weh taten. Und sehr sehr oft gab es Versäumnisse im eigenen Leben, die nachwirken. Und zwar meistens keine persönlichen Versäumnisse, sondern Versäumnisse der direkten Umwelt, meistens der Eltern. Da hat einen die Mutter nie gesehen/wahrgenommen; der Vater hat sich nur rudimentär um einen gekümmert und irgendwie hat man nicht das bekommen, was man anscheinend gebraucht hätte – weil sonst wäre ja heute diese bedürftige Gefühl, diese Leere nicht da.

Wo steckt das, was fehlt?

Die Vergangenheit lässt sich nicht zurückholen. Sie ist passiert und gehört untrennbar zu meiner Biographie. So oder so. Und – wenn wir es genau nehmen, dann ist die Vergangenheit weder gut noch böse, sie ist einfach Vergangenheit. Schmerzhaft wird sie nur dadurch, dass wir sie bewerten. Und sie so oder so sehen. Den Mangel X aufdecken, den Schuldigen Y sehen und dadurch diese Vergangenheit mit unseren Bewertungen mit neuer Energie versorgen. Die Energie fehlt uns heute und, seien wir ehrlich, wenn wir ständig an unserer Vergangenheit rummäkeln, dann kann auch unsere Gegenwart keinen oder nur bedingten Spaß machen.

Und trotzdem: Frieden schließen mit einer Familienaufstellung. Es geht. Weil wir dadurch alle Beteiligten in ihrer unfreiwilligen Begrenztheit als Bild außen sehen. Weil wir im Sinne eines Probehandelns ein paar Dinge modifizieren können. Und weil wir meistens mittels einer Familienaufstellung sehen, wie wir selbst daran arbeiten, dass etwas höchst lebendig bleibt und – meistens nicht friedlich. Diese Erkenntnis körperlich und kognitiv erlebt und gewollt ist der erste Schritt zum – Frieden schließen. Manchmal liegt der Friede auch einzig und alleine darin, das zu akzeptieren, was war. Und genauso zu akzeptieren, was ist. Um darauf aufzubauen. Sich zu verändern, damit wieder mehr Freude und Lebendigkeit ins eigene Leben kommen kann.

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