Ein wichtiger Schritt in das eigene erwachsene Leben ist der, sich im Guten von den eigenen Eltern zu lösen, um selbständig zu werden. Dabei erlebe ich es immer wieder, dass Menschen sich bei jeder Entscheidung bei der Mutter oder Vater rückversichern. Quasi Absolution möchten, für das, was ansteht. Damit auch in den meisten Fällen die Eltern mit dem eigenen Leben belasten und zwei Systeme in Unfreiheit halten. Es gibt dabei ein Motto, das besagt, dass das neue System Vorrang vor dem alten System hat. Will heißen, das eigene Leben hat erst einmal Priorität, die neue Ehe zum Beispiel mehr Priorität wie die geschiedene Ehe. Auf das eigene Kindsein gemünzt heißt es, dass ich selbst irgendwann beginnen muss, Verantwortung für mein Leben und meine Handlungen zu übernehmen.
Im Guten lösen – ohne Groll zurückblicken
Verantwortung für das eigene Leben bedeutet auch, dass ich Fehler mache, für die ich gerade stehen muss. Und niemanden – außer mir selbst – dafür verantwortlich machen kann. Ein Autor hat mal geschrieben, dass es nie zu spät für eine glückliche Kindheit ist. So weit will ich gar nicht gehen. Es gibt Kindheiten, die nicht schön sind und waren. Wo Fehler begangen wurden, die Spuren hinterlassen haben. Und dennoch ist die Kindheit vorbei, man hat überlebt und ist erwachsen geworden. Grund genug, es für sich ab sofort besser zu machen. Manchmal mit externen Hilfe, wenn man es selbst nicht schafft.
Und darüber vermehrt in seine eigene Kraft, Handlungsfähigkeit und Verantwortung zu kommen. Automatisch dadurch auch mehr Energie zu haben. Denn auch „beschuldigen“ kostet Energie. Und diese zusätzliche Kraft für sich zu nutzen, anstatt sie durch Klagen zu schmälern. Meine Hypothese: Wenn die eigenen Eltern es hätten besser machen können, dann hätten sie es besser gemacht. Aus und vorbei. Jetzt sind Sie als erwachsener Mensch dran, es für sich besser zu machen und sich Ihre Zukunft positiv zu gestalten. Das hat dann etwas mit „erwachsen sein“ zu tun.
Und wie gesagt, wenn man das Gefühl hat, es nicht alleine zu schaffen – es gibt überall Hilfsangebote.