Der Begriff Gesprächstherapie ist mehrdeutig. Er wird verwendet für:
- jede Form der Psychotherapie, bei der das Gespräch im Vordergrund steht
- als Synonym für die Klientenzentrierte Psychotherapie nach Carl Rogers
- ungenaue Kurz-Bezeichnung für die Klientenzentrierte Psychotherapie nach Carl Rogers
Gesprächstherapie kann gut tun, ist aber nicht alles
Eine Gesprächstherapie kann gute Ergebnisse bieten und wird auch meistens von den Krankenkassen übernommen. Vielfach ist sie gut dafür geeignet, kognitiv und narrativ den Problemen zu begegnen und ihnen auf den Grund zu gehen. Sobald aber körperliche Symptome mit ins Themenfeld kommen, greift die Gesprächstherapie oft zu kurz, weil sie genau diese körperliche Komponente sehr oft außer Acht lässt. Und nach meiner Erfahrung beinhalten die meisten menschlichen Herausforderungen gerade auch die körperlichen Symptome: Wir fühlen im Körper und nicht im Kopf. Und sehr oft sind wir genau aus diesem Grund zu sehr kopflastig geworden: Der Schmerz, die Trauer oder die Wut stecken in unserem Körper. Und um genau diese nicht spüren zu müssen, werden wir kopflastig und rationalisieren.
Alice Miller, eine Schweizer Psychoanalytikerin hat einmal geschrieben “Wer sich nicht gehalten fühlt, fängt früh an zu denken”. Und gerade die Neurowissenschaften mit ihren Forschungen aus den letzten Jahrzehnten bestätigen diese Annahme nachdrücklich.
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