Auch die Sühne ist bei den Familienaufstellungen ein oft gebrauchter Begriff. Hier wird meistens Gleiches mit Gleichem bezahlt, d.h. ich fühle mich für irgendetwas schuldig und versuche das wieder gut zumachen. Und sei es damit, dass es mir selbst nicht gut gehen darf.
Beispiel: Ein Geschwisterchen starb, ich fühle mich irgendwie daran mitschuldig und deshalb lasse ich es mir nicht gut gehen. Diese Dynamik kommt öfters dann vor, wenn zum Beispiel bei einer Zwillingsgeburt einer der beiden Zwilling nicht zur Welt kam.
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Lösungsorientierte Familienaufstellungen in Schondorf bei München
Sühne: Ich bezahle für Unrecht
Durch die Sühne wird ein in Beziehung-gehen vermieden, die vermeintliche Schuld wird wie eine Sache behandelt, die man irgendwie bezahlen muss und sei es durch fortwährendes persönliches Leiden. Dynamiken sind hier “Lieber ich als Du” oder “Ich folge Dir nach”.
Kinder können bis zu einem bestimmten Lebensalter nicht zwischen sich und ihrer Umwelt unterscheiden. Alles ist eins. Wenn es der Mutter nicht gut geht, dann kann das Kind diese Trennung nicht herstellen und später wird es sich – als Nabel der Welt – für das Wohl und Wehe seiner Umwelt verantwortlich fühlen. Bedeutet im Fall der Mutter dann, dass das Kind sich in irgendeiner Form für die Mutter und deren Stimmungen verantwortlich fühlt und dafür sühnen möchte. Das Kind wird alles tun, damit es der Mutter besser geht.
Eine unheilvolle Dynamik beginnt. Vor allem dann, wenn es dem Kind gelingt, die Mutter wieder aufzuheitern. Jeder Erfolg festigt die Gedankenwelt des Kindes, dass es für seine Umwelt verantwortlich ist und auch etwas dafür tun muss. Daraus erwachsen oft helfende Berufe, die an sich nichts Schlimmes sind, wenn die Helfer sich und ihre Bedürfnisse meistens nicht komplett vernachlässigen würden und irgendwann ausbrennen – Burn-out.
Niemand ist in dieser Form für das Leben von anderen Menschen verantwortlich. Schon gar nicht als Kind. Und deshalb ist hier Sühne fehl am Platz. Eine Familienaufstellung kann diese Dynamik dem Erwachsenen verdeutlichen, so dass er einen anderen und besseren Weg für sich finden kann.